Predigt vom 13.03.2016 – Misereor

Predigt zum 5. Fastensonntag 2016-03-13
MISEREOR
Am 5,24

Liebe Schwestern und Brüder,
stellen Sie sich vor, unser Vater im Himmel hätte auf seine Schöpfung ein Patent angemeldet. Er hätte also auf seine ersten Blumen und Tiere so etwas wie ein Urheberrecht erhoben. Jeder, der anpflanzt oder Tiere züchtet, müsste also ab sofort Lizenzgebühren an den lieben Gott bezahlen. Ich denke, unser so ersehntes Frühjahr könnte gar nicht stattfinden. Da würden keine Küken aus den Eiern schlüpfen, keine Rosen sich entfalten, keine Kälbchen auf die Welt kommen. Ganz schlecht sähe es aus mit den Osterhasen, und die Kinder suchten vergeblich nach Ostereiern. Alles viel zu teuer wegen der zahlreichen Patente, der Frühling ist unerschwinglich.
Was Gott sich nicht traute, das maßen sich im Zuge der Globalisierung heutzutage Großkonzerne an. Sie durchkämmen die Länder der Dritten Welt nach wertvollen Pflanzen, die Urwälder die Regenwälder nach den schönsten Bäumen und erheben darauf Patente. Der Multikonzern Pioneer hat das Monopol auf Saatgut an sich gerissen. Die Folge ist, dass Millionen von Kleinbauern keinen Reis und Mais mehr anbauen können, weil sie die Lizenzen für das Saatgut nicht bezahlen können. Die bischöfliche Fastenaktion MISEREOR deckt diesen Missstand auf.
Wem gehört die Erde? Gott erhebt kein Patent…

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