Predigt vom 13.03.2016 – Misereor

Predigt zum 5. Fastensonntag 2016-03-13
MISEREOR
Am 5,24

Liebe Schwestern und Brüder,
stellen Sie sich vor, unser Vater im Himmel hätte auf seine Schöpfung ein Patent angemeldet. Er hätte also auf seine ersten Blumen und Tiere so etwas wie ein Urheberrecht erhoben. Jeder, der anpflanzt oder Tiere züchtet, müsste also ab sofort Lizenzgebühren an den lieben Gott bezahlen. Ich denke, unser so ersehntes Frühjahr könnte gar nicht stattfinden. Da würden keine Küken aus den Eiern schlüpfen, keine Rosen sich entfalten, keine Kälbchen auf die Welt kommen. Ganz schlecht sähe es aus mit den Osterhasen, und die Kinder suchten vergeblich nach Ostereiern. Alles viel zu teuer wegen der zahlreichen Patente, der Frühling ist unerschwinglich.
Was Gott sich nicht traute, das maßen sich im Zuge der Globalisierung heutzutage Großkonzerne an. Sie durchkämmen die Länder der Dritten Welt nach wertvollen Pflanzen, die Urwälder die Regenwälder nach den schönsten Bäumen und erheben darauf Patente. Der Multikonzern Pioneer hat das Monopol auf Saatgut an sich gerissen. Die Folge ist, dass Millionen von Kleinbauern keinen Reis und Mais mehr anbauen können, weil sie die Lizenzen für das Saatgut nicht bezahlen können. Die bischöfliche Fastenaktion MISEREOR deckt diesen Missstand auf.
Wem gehört die Erde? Gott erhebt kein Patent…

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Predigt vom 06.04.2014

Predigt 5. Fastensonntag 2014, Misereor
„Mut ist zu geben, wenn alle nehmen.“
Von Ullrich Auffenberg

Liebe Schwestern und Brüder,
Im Jahr 2006 waren wir mit einer Gruppe von 24 Leuten im
westafrikanischen Land Ghana unterwegs. Bei einem Ausflug an die
Grenze der Elfenbeinküste hatten wir Brote im Gepäck, die auf Grund
der hohen Hitze von 35 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 90 % mittags
zum größten Teil verschimmelt waren. Einige Brot wurden vom
Schimmel befreit, andere waren so ungenießbar, dass sie weggeworfen
wurden. Als wir fortgingen und uns umdrehten, sahen wir, wie
einheimische Kinder diese für uns ungenießbaren Brote aus dem Müll
fischten und sorgfältig einpacken. Einigermassen betroffen und auch ein
wenig beschämt tauschten wir uns am Abend über diese Erfahrung aus. …

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