Predigt zum 3. Ostersonntag 2016-04-10
Joh 21, 15-17 – Der Geruch der Schafe
Liebe Schwestern und Brüder,
„Weide meine Lämmer!“ „Weide meine Schafe!“ Was diese Sätze, die Jesus dem Petrus so intensiv zuspricht, bedeuten können, davon habe ich in der letzten Woche ein ganz anderes Verständnis gewonnen.
Ich war in Iserlohn, im sozialen Brennpunkt der Stadt. Sie nennen diesen Brennpunkt: „Das Quartier.“ In diesem Wohnviertel der Stadt ist eine große Freitreppe, auf der sich täglich Drogen- und Alkoholabhängige sammeln, Wohnungslose, Menschen, die aus der Bahn geworfen sind, Menschen ohne Hoffnung, ohne Perspektive und ohne Moral. Sie machen auf der Treppe Quartier, hängen den ganzen Tag herum. Unter diesen Menschen ist ein Streetworker unterwegs, ein Straßenarbeiter, der sich Quartierlotse nennt. Er schlichtet Streit, wenn es zu Prügeleien kommt. Er lotst die Menschen in die Wärmestube, zum Gericht oder zum Arzt. Er animiert sie zu Gemeinschaftsunternehmungen wie Fußball oder Gesellschaftsspielen.
Dieser Streetworker war selbst 10 Jahre lang alkohol- und drogenabhängig, lebte auf der Straße. Heute ist er clean und wurde von der Caritas Iserlohn angestellt für diese Aufgabe des Streetworkers und Quartierlotsen. Weil er aus seinem eigenen Leben die Situation des Treppen-Klientels kennt, trifft er den richtigen Ton und holt so manchen aus dem Sumpf heraus.
Mich hat dieser Quartierlotse jetzt angesprochen, ob ich auf der Treppe für die Menschen, die sich da aufhalten, einen Gottesdienst feiern könnte. Ich habe ihn groß angeguckt und gefragt: „Wie kommen Sie denn auf die Idee?“ …
„Wow“ , sehr beeindruckend!!!
Die Predigt hat mich sehr berührt !!!
Es spricht für dich, dass du angesprochen wurdest, eine Messe mit diesen Ausgegrenzten zu feiern.
Schön, dass du die Herausforderung angenommen hast. Ich bin gespannt auf das Ergebnis und hoffe,
die Predigt im Internet zu finden.