Predigt vom 25.03.2016 – Karfreitag

Predigt zu Karfreitag 2016-03-25
Kreuz als Leiter

„Du bist die sichre Leiter, darauf man steigt zum Leben, das Gott will ewig geben“

Das Kreuz als Leiter? Das kann doch nur symbolisch gemeint sein.
Manchmal sehe ich im Traum eine Leiter,
Oder besser gesagt eine Treppe,
eine steile Wendeltreppe, die
sich hinabwindet in die Tiefen meines Ich, …

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Predigt vom 24.03.2016 – Gründonnerstag

Predigt zu Gründonnerstag 2016-03-24 (Steinh.)
1 Kor11,23-26
Mitte suchen

Liebe Schwestern und Brüder,
um zu erklären, was der Sinn einer christlichen Gemeinschaft ist, kann man sich gut ein Speichenrad anschauen:
“Dieses Rad besteht aus Felge, Speichen und Nabe. Die Felge ist nur die außen haltende Mauer. Von ihr laufen die Speichen in der Mitte des Rades zusammen und werden von der Nabe gehalten. Die Speichen sind wir selbst, jeder einzelner dieser Gemeinschaft. Die Nabe ist Jesus Christus. Aus dieser Mitte leben wir. Sie hält uns alle zusammen.
Aber beachte: Je mehr sich die Speichen der Mitte nähern, desto näher kommen sie auch selbst zusammen. Im konkreten Leben heißt das: Wenn wir uns Jesus, der Mitte unserer Gemeinschaft nähern, dann kommen wir auch einander näher, erst dann können wir füreinander, miteinander und zueinander leben.”
Jede Gemeinde, jede Schule, jede politische Kommune, jede Partei, jeder Verein, alle brauchen sie einen innersten Punkt, der sie zusammenhält. Der jüdische Philosoph Martin Buber hat schon vor Jahrzehnten befürchtet, dass die Menschen fleißig dabei sind, den innersten Punkt ihres Lebens herauszureißen. Dann dreht sich das Rad immer weiter und weiter, aber der zentrale Halt fehlt.
Das Rad des Lebens dreht sich auch heute weiter, immer schneller, so schnell, dass man kaum noch mitkommt…

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Predigt vom 13.03.2016 – Misereor

Predigt zum 5. Fastensonntag 2016-03-13
MISEREOR
Am 5,24

Liebe Schwestern und Brüder,
stellen Sie sich vor, unser Vater im Himmel hätte auf seine Schöpfung ein Patent angemeldet. Er hätte also auf seine ersten Blumen und Tiere so etwas wie ein Urheberrecht erhoben. Jeder, der anpflanzt oder Tiere züchtet, müsste also ab sofort Lizenzgebühren an den lieben Gott bezahlen. Ich denke, unser so ersehntes Frühjahr könnte gar nicht stattfinden. Da würden keine Küken aus den Eiern schlüpfen, keine Rosen sich entfalten, keine Kälbchen auf die Welt kommen. Ganz schlecht sähe es aus mit den Osterhasen, und die Kinder suchten vergeblich nach Ostereiern. Alles viel zu teuer wegen der zahlreichen Patente, der Frühling ist unerschwinglich.
Was Gott sich nicht traute, das maßen sich im Zuge der Globalisierung heutzutage Großkonzerne an. Sie durchkämmen die Länder der Dritten Welt nach wertvollen Pflanzen, die Urwälder die Regenwälder nach den schönsten Bäumen und erheben darauf Patente. Der Multikonzern Pioneer hat das Monopol auf Saatgut an sich gerissen. Die Folge ist, dass Millionen von Kleinbauern keinen Reis und Mais mehr anbauen können, weil sie die Lizenzen für das Saatgut nicht bezahlen können. Die bischöfliche Fastenaktion MISEREOR deckt diesen Missstand auf.
Wem gehört die Erde? Gott erhebt kein Patent…

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