2024-04-14-3. Ostersonntag – Gib mir deine Hand
Liebe Schwestern und Brüder,
einmal habe ich einen Kollegen besucht, einen guten Freund. Gleich am Anfang sagte er: „Ich muss gerade noch meinen Nachbarn besuchen, der hat heute Geburtstag. Gehst Du mit?“ Als wir vor der Haustür des Geburtstagskindes standen, merkte ich an: Was schenken wir ihm denn, wir haben ja nichts in der Hand. Darauf antwortete der Kollege: „Geben wir ihm doch einfach die Hand.“ Ich fand das ziemlich peinlich.
Aber was bedeutet denn die Geste des Handgebens als Begrüßung oder als Vermittlung guter Wünsche? Dem anderen die Hand zu geben ist ein uraltes, archaisches Ritual aus der Zeit, als die Menschen noch in Stammesverbänden lebten und sich ständig verteidigen mussten. Es will sagen: Ich komme mit offenen Händen zu dir, ich habe keine Waffen in der Hand. Ich habe sozusagen nichts gegen dich in der Hand. Ich akzeptiere dich, wie du bist. Weiterlesen →