Predigt vom 30.08.2015 – Herz öffnen

Predigt zum 22. Sonntags im Jahreskreises 2015
Mk 7, 1 – 8.14-15.21 –23
Herz öffnen statt Kopf zerbrechen

Liebe Brüder und Schwestern,
einer der größten deutschen Komiker vor dem 2. Weltkrieg war der
Münchener Karl Valentin. Mit seiner Partnerin Liesel Karstadt war er auf
der Bühne unschlagbar. In einem ihrer Sketche sagt Liesel zu Karl: „Geh
in dich!“ Darauf antwortet Karl: „Da war ich schon, ist auch nicht viel los.

„Gott sieht auf das Innere.“ So sagt uns der heutige Sonntag.
Aber was ist da los in unserem Inneren?

Im Unterschied zu Karl Valentin
glaube ich, dass da jede Menge los ist. Da gibt es tief in unserem Herzen
jede Menge Bewohner, die polizeilich nicht gemeldet sind. Neid,
Verleumdung,Wut, Arroganz, Eifersucht, Hass, Lüge, Ärger oder Sucht
sind nur einige von ihnen. Jesus nennt im Evangelium noch mehr.
Diese Kellerbewohner melden sich meistens zu den unpassendsten
Gelegenheiten zu Wort, bereiten uns Scherereien oder bringen uns
sogar in Beziehungsnöte zu anderen Menschen. Seit den Tagen unserer
ersten Kinderbeichte zerbrechen wir uns den Kopf, wie man diese
unliebsamen Untermieter austreiben kann. Wir haben gelernt, ihnen mit
moralischen Appellen zu begegnen: „Du darfst nicht; Du sollst nicht;
Halte diese Gebote….“ Die meisten von uns kennen das: Wir sind als
Kinder zur Beichte gegangen und haben uns kann fest vorgenommen,
nicht mehr zu lügen, zu streiten, über andere herzuziehen. Aber die
besten Vorsätze waren oft nur von kurzer Dauer.
Warum sind diese Versuche so erfolglos? …

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