Predigt vom 12.04.2015 – Verletzt sein

Predigt zum 2. Ostersonntag 12.04.2015
Verletzt sein – Joh 20, 19-31

Liebe Schwestern und Brüder,
in einem Gruppengottesdienst sollten einmal die Teilnehmer einen Brief
an Gott schreiben, in dem sie ihm Wünsche, Ängste und Sehnsüchte
ihres Lebens mitteilten. Unter den Teilnehmenden war auch eine junge
Frau, die ohne Hände und Arme auf die Welt gekommen war. Sie
schrieb ihren Brief mit den Füßen. Der Inhalt dieses Briefes war ungefähr
wie folgt:
„o Gott, wenn ich in den Spiegel schaue, dann weiß ich, dass ich ein
hübsches Mädchen bin. Und wenn ich meine Zeugnisnoten betrachte,
dann ist klar, dass ich intelligent bin. Ich kann mit meinen Füßen auf der
Tastatur meines Computers schneller schreiben als andere mit den
Händen. Sogar Autofahren kann ich nur mit den Füßen. Aber o Gott, ich
habe keine Arme und keine Hände. Niemals konnte ich meine Mutter,
meinen Vater umarmen. Meine Freund, ich kann ihn nicht in die Arme
nehmen. Das ist es, was mich manchmal an den Rand der Verzweiflung
bringt. Warum, lieber Gott, hast Du mich so geschaffen, wie ich bin?“ …

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