Predigt 28. Sonntag im Jahreskreis 2016-10-09
Lk 17,11-19
Danken
Liebe Schwestern und Brüder,
R.M. schreibt in einem Gedicht:
„Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn. Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, und ich kreise jahrtausendelang; und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang.“
Mein Leben ist also wie diese Baumscheibe. Wie viele Jahres-Ringe mag diese Baumscheibe haben? 80 oder 90 Jahre? Und wo bin ich selbst angekommen mit meinen Jahresringen? Habe ich noch etliche Jahre vor mir oder bin ich schon beim letzten, vorletzten, oder dem drittletzten? Ich weiß es nicht. Aber eins ist sicher: Mit meinen 67 Jahren trägt der Baum meines Lebens bereits Herbstfarben.
Leben heißt ohne Ende sich wandeln, und ich muss loslassen können, damit neues Platz gewinnt.
Aber Loslassen setzt Dankbarkeit voraus, Dankbarkeit, von der das Evangelium heute spricht. Da sind 10 Menschen von der furchtbarsten Krankheit befreit worden, die man sich denken kann, aber nur einer hält es für angebracht DANKE zu sagen. Ist also doch Undank der Welten Lohn? …