Predigt zum 22. Sonntag im Jahreskreis 2016-08-29, Böddeken,
Lk 12,35-40
Grund unter dem Abgrund
Liebe Schwestern und Brüder
weil es heißt: „Lasst eure Lampen brennen, seid wie Menschen, die auf den Herrn warten“, habe ich eine Laterne mitgebracht. „In jenen Zeiten war der Himmel leer, Gott kam selten vor, aber die Lampe des Herrn war noch nicht erloschen“, heißt es im Buch Samuel von jener damaligen Zeit in Israel vor mehr als 3000. Und unsere Zeit heute? Wir spüren es alle, diese Zeit ist hektisch, bisweilen hysterisch, sie vibriert, sie bebt, sie zittert. „Das Jahr 2016 ist das Jahr der Ängste“, schreiben die Zeitungen: Angst vor Terroranschlägen, vor Amokläufen, vor Überflutung durch Flüchtlinge, vor maßgeblichen Veränderungen und vielem mehr. Hilft mir da die Lampe des Herren oder der Funke des Glaubens in meinem Herzen?
Im vierten Jahrhundert vor Christus pflegte der Philosoph Diogenes über den Markt von Athen zu gehen, den Menschen in die Augen zu leuchten und zu sagen: Ich suche Menschen. Man nannte diese Philosophen die Kyniker, von Kyon, der Hund. Sie lebten die Selbstgenügsamkeit wie die Hunde auf der Strasse.
Menschen, die durch bestimmte Lebensumstände buchstäblich auf den Hund gekommen sind, begegne ich manchmal auch. Am Mittwoch dieser Woche war ich bei einer Selbsthilfegruppe von alkoholkranken Menschen im Ruhrgebiet eingeladen zu einem Vortrag mit Thema: „Hilft Gott gegen Sucht?“ …
Diese Predigten sind mir eine sehr große Hilfe in meiner Arbeit mit Senioren in der Altenpflege und in meiner Tätigkeit in der Tagespflege. Ich wünsche mir helfen zu können das Gott jeden Namen kennt und wir Menschen nicht tiefer fallen als in Gottes Hand. Leider ist oft die Frage, wo war er als ich im Krieg war!… Trotzdem sind unsere Gäste sehr aufhorchend und zugewandt und dankbar wenn es glückt den Lebenstag mit ihrer Geschichte passend mit den richtig gewählten Worten zu ummanteln. Dabei sind deine Predigten mir eine WUNDERbare Hilfe. Herzlichen Dank